Dorothea Bland
Wenn es Dorothea Jordan (1761-1816) nicht gäbe, würde man sie für eine Erfindung halten, und ja, als Schauspielerin und Sängerin erfand sie sich mit Stil, Gusto und Elan neu. Sie eroberte das Publikum, die Kritiker und die königlichen Liebhaber im Handumdrehen. Sie war die größte komödiantische Schauspielerin ihrer Zeit und galt als Besitzerin der schönsten Beine, die je auf der Bühne zu sehen waren.
Geboren als Dorothea Bland residierten ihre Großeltern väterlicherseits, Nathaniel Bland, auf ihrem Anwesen in Parknasilla, wo sie 25.576 Acres besaßen und verwalteten.
Frühes Leben
Zu sagen, dass sie ein abwechslungsreiches und buntes Leben führte, wäre eine Untertreibung. Ihre Mutter, die walisische Schauspielerin Grace Philips, heiratete Francis Bland, einen Armeekapitän, der seine Karriere aufgab, um Schauspieler in Thomas Sheridans Ensemble in Dublin zu werden. Die Verbindung erhielt nicht den Segen der Bland-Familie, die auf den Schauspielerberuf herabblickte, und als Dorothea Bland 13 Jahre alt war, verließ ihr Vater Francis Bland die Familie, um die Erbin Catherine O'Mahony aus Killarney zu heiraten, fuhr aber fort, sie notdürftig zu unterstützen.
Dora änderte ihren Nachnamen in den Mädchennamen ihrer Mutter, Philips - es sollte die erste von vielen solcher Änderungen sein.
Von Dublin nach England
Mit 13 wurde Dora zur Arbeit in einem Dubliner Hutgeschäft geschickt. Ein paar Jahre später stand sie auf der Bühne, wo sie sofort Eindruck machte. Mit 20 floh sie aus Irland, schwanger von ihrem verheirateten Manager Richard Daly , der sie verführte oder möglicherweise vergewaltigte.
Sie floh nach England, verglich ihre Flucht mit der Überquerung des Jordans und so wurde aus Dorothea Bland Mrs. Jordan.
Begabt und charmant
Sie schrieb die populären Lieder wie die "Blue belles of Scotland" und viele andere:
Im Jahr 1815 schrieb der berühmte Theaterkritiker William Hazlitt:
Mrs. Jordans Exzellenzen waren ihr ganz natürlich. Es war nicht als eine Schauspielerin, sondern als sie selbst, dass sie alle bezauberte. Die Natur hatte in ihr den verschwenderischsten Humor geformt; und wenn die Natur in der Stimmung ist, eine Frau zu all dem zu machen, was reizvoll ist, dann tut sie es am effektivsten. . . Frau Jordan, das Kind der Natur, deren Stimme ein Herzenssaft war, weil sie von ihr kam, reich, voll, wie der köstliche Saft der reichen Traube.'
Von ihren Anhängern verehrt
Nach einer Lehre in Yorkshire begann sie 1785 in der Drury Lane und etablierte sich für die nächsten 34 Jahre - bis diese abbrannte - als Star, wobei sie von der physischen Farce über die musikalische Komödie bis hin zu Shakespeare alles aufführte. Sie wurde von den Intellektuellen - Byron, Coleridge, Hazlitt, Lamb - über alle Maßen bewundert und bis zum Ende ihrer Karriere von den Rängen und der Galerie verehrt. Als die Times sie eines Morgens im Jahr 1814 angriff, erhob sich das gesamte Publikum von Covent Garden, um ihr zu applaudieren, als sie am Abend auf der Bühne erschien.
Äußerst erfolgreich
Sie war im wahrsten Sinne des Wortes eine Berühmtheit ihrer Zeit und zog den Spott der Presse auf sich, die ihre Affären im georgischen Comic-Stil verspottete.
Sowie von den wirklich großen Künstlern ihrer Zeit wie Joshua Reynolds, Thomas Gainsborough, Hoppner und Romney gemalt.
Doras Kontostand als sehr erfolgreiche Schauspielerin war viel besser als der des hoch verschuldeten Herzogs und sie unterstützte ihn, bevor sich seine Situation verbesserte, als er König wurde. 1811 jedoch war der hoch verschuldete König auf der Suche nach einer Erbin, nachdem er zwanzig Jahre lang glücklich zusammengelebt hatte und zehn gemeinsame Kinder gezeugt hatte, die den Namen Fitzclarence annahmen. Sie zog auch den unehelichen Sohn des Herzogs auf, sowie ihre Tochter von Richard Daly und einen Sohn und eine Tochter von Sir Richard Ford, einem Polizeirichter, den sie verließ, als er sich weigerte, sie zu heiraten.
Ein trauriges Ende
Leider ließ sich William 1811 dazu überreden, sie zugunsten einer geeigneten, blaublütigeren Braut zu verlassen, um einen legitimen Erben zu bekommen. Seine beiden Kinder aus dieser Ehe starben im Säuglingsalter, bei seinem Tod kam seine Nichte Queen Victoria auf den Thron.
Jordan erhielt eine jährliche Abfindung von 4.400 Pfund - in heutigem Geld etwa 300.000 Euro - unter der Bedingung, dass sie ihre Schauspielkarriere nicht wieder aufnahm. Um jedoch die Schulden ihres Schwiegersohns Thomas Alsop zu begleichen (der Francis Daly, ihr erstes Kind, geheiratet hatte), kehrte sie auf die Bühne zurück, die Zulage des Königs wurde gestrichen. Sie war zu lange weg gewesen und konnte nicht mehr das Publikum und die Einnahmen erzielen, die sie zuvor erzielt hatte. Um ihren Gläubigern zu entkommen, floh sie 1815 nach Frankreich (sie änderte ihren Namen noch einmal in Mrs. James und schließlich in Mrs. Johnson) und starb im folgenden Jahr allein und mittellos in St. Cloud bei Paris.
Ein König mit gebrochenem Herzen
Der König, der nach ihrem Tod von Gewissensbissen geplagt war, ging wie ein Besessener umher, kaufte jedes Gemälde, das von ihr gemalt worden war, und beauftragte den berühmtesten Bildhauer der Zeit, Sir Francis Chantrey, eine Statue zu ihrem Gedenken zu schaffen, die heute im Buckingham Palast steht.
Wir stellen sie uns gerne als junges Mädchen vor, das mit seinen Großeltern am Meer und auf den Feldern rund um Parknasilla spielte. Vielleicht hat es ihrem Selbstbewusstsein geholfen, all die Schleudern und Pfeile zu überwinden, die das Leben werfen konnte, da sie sie alle mit Anmut abwehrte.
Ihr Biograph notiert
Wenn es eine Person in unserer späteren Geschichte gibt, die als Typus der Mutterschaft stehen könnte, dann ist es Dorothy Bland, später bekannt als Mrs. Jordan. Ihre große, noch nicht gesegnete Eigenschaft war Beschützerinstinkt, und von ihrer Kindheit an wandte sie ihr Mitgefühl und ihre Hilfe für diejenigen auf, die schwach und anziehend waren; in ihrer Mädchenzeit unterstützte sie diejenigen, die für sie hätten arbeiten sollen, in ihrer Frauenzeit verausgabte sie sich für ihre Kinder und für den hilflosen Mann, der, weil er dachte, er würde Ehre verleihen, extravagante Ansprüche an ihr Einkommen, ihre Kraft und ihre Liebe stellte.
Sie gab mit beiden Händen, gab ehrlich und furchtlos, und obwohl sie sich in der Mitte des Lebens weigerte, mittellos zu gehen, als sie aufgefordert wurde, ohne alles vor der Welt zu stehen, so nahm sie doch nie die Liebe zurück, die sie gegeben hatte, äußerte nie öffentlich ein Wort des Vorwurfs gegen den Herzog, der sie völlig aus seinem Leben verstieß, während ihre Tochter den Tanz auf den Bällen des Regenten anführte und ihre Söhne ganz selbstverständlich in Hofkreisen akzeptiert wurden.
Nachfahren
Unter ihren Nachkommen ist ein David Cameron, der ehemalige Premierminister von Großbritannien, der von Jordans Tochter Elizabeth, der Gräfin von Erroll, abstammt.
